Gehörbildung & Harmonielehre / Musiktheorie
Was ist Musiktheorie und wozu wird sie benötigt?
Der Begriff "Musiktheorie" wird nicht einheitlich verwendet. Viele verwenden ihn als Gegenpart zur "Gehörbildung", wo das, was man in Musiktheorie "theoretisch" gelernt hat (zumeist Intervall-, Akkord- und Harmonielehre), hörend erkannt werden soll. Auch wenn diese Aufteilung eine gewisse Berechtigung hat und man eindeutig zwischen beidem unterscheiden kann, gehören beide Teilbereiche untrennbar zusammen: Musiktheorie ist erfrischend wenig theoretisch, sie existiert nicht losgelöst von Musik, sondern ist unmittelbar und ganz praktisch mit ihr verbunden. Die Vermittlung dieses vermeintlich langweiligen Stoffs kann daher sehr lebendig und praxisnah geschehen.
Wenn man die Bestandteile kennt, aus denen Musik gemacht ist, und ein Gespür (und Gehör) für all die feinen Nuancen entwickelt, die in ihr stecken, versteht man auch die Stücke besser, die man spielt oder singt. Wenn man sich der Bedeutung eines Tons oder Akkords innerhalb des Kontexts bewusst ist, wird man ihn ganz anders hören und somit auch ganz anders spielen können. In der Musik sind so viele spannende Details enthalten, die der Komponist wohlwissend um ihre Wirkung an genau dieser oder jener Stelle eingesetzt hat und die viel zu schade dafür sind, überhört und überspielt zu werden. Musiktheorie und Gehörbildung tragen also unmittelbar dazu bei, das eigene Instrumentalspiel zu verbessern und aussagekräftige Interpretationen zu entwickeln! Nicht nur zum Zweck der Vorbereitung auf eine Aufnahmeprüfung ist Unterricht in Musiktheorie/Gehörbildung sinnvoll, denn jeder Profi wird bestätigen: Man spielt nur so gut wie man hört!
Wie sieht der Unterricht aus?
Wie beim Instrumentalunterricht gibt es auch hier nicht "den einen" Musiktheorie- oder Gehörbildungsunterricht, denn auch hier wird sich ein guter Lehrer immer ganz individuell auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten des Schülers einstellen. In der Regel findet der Unterricht einmal pro Woche als Einzel- oder Gruppenunterricht statt und enthält sowohl Musiktheorie als auch Gehörbildung in variablen Anteilen, da sich beides vorzüglich ergänzt und gegenseitig bedingt. Auf Wunsch kann selbstverständlich auch nur Musiktheorie- oder nur Gehörbildungsunterricht erteilt werden. Zur Studienvorbereitung oder zur Vorbereitung auf Prüfungen an der Hochschule als auch für anderweitige Prüfungen sind ebenfalls zeitlich begrenzte Unterrichtseinheiten von ein paar Monaten, dafür aber mehrmals die Woche möglich.
Unterrichtsinhalte in Musiktheorie können sein
(je nach Vorkenntnissen und Zielen des Schülers):
- Notenlesen, Schlüsselsysteme (Bass, Violin, Alt, Tenor, ...)
- Taktarten
- Tonleitern und Skalen
- Intervalle
- Akkorde und ihre Umkehrungen
- Funktionstheorie + Stufentheorie
- Kadenzen
- Generalbass
- vierstimmiger Satz (Klavier- und Choralsatz)
- Fugenexpositionen
- Kontrapunkt
- Formenlehre
- Werkanalyse
- Musikgeschichte: Epochen und ihre Charakteristika
- Instrumentenkunde
Unterrichtsinhalte in Gehörbildung können sein
(je nach Vorkenntnissen und Zielen des Schülers):
- Intervalle
- Tonleitern und Skalen
- Rhythmusdiktate
- Akkorde und ihre Umkehrungen, Stellung, Lage
- Melodiediktate tonal (ein- und zweistimmig)
- Melodiediktate atonal (ein- und zweistimmig)
- Kadenzen
- Choraldiktat
- Diktate von CD (Melodie, Bass, Harmonik)
- Fugenexpositionen
Unsere Lehrkraft: Ralph Schulte